Veranstaltungen Ausstellungen Themen und Künstler
ver.di Kulturforum Bis 9. Februar 2017 ist im verdi Kulturforum Bayern die Ausstellung "Ausschnitte 3" von Konrad Hetz zu sehen.



Fotos oben: Ausstellungsfotos des Kulturforums
Ab 12. Februar zeigt das Kulturforum die Ausstellung zum Internationalen Tag der Frau. Die Eröffnungsveranstaltung dazu findet am 14.2.2017 um 18:30 Uhr im DGB Haus statt.

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 7:30 bis 21 Uhr
An Samstagen i.d.R. von 10:00 Uhr bis 14:00 Uhr. Wer samstags sicher wissen will, ob das DGB Haus geöffnet ist, ruft bitte 089.535617 an.

An Sonn- und Feiertagen ist das Haus geschlossen.
                 Mit Klick auf das Ausstellungsplakat
                 (oben) wird es größer.



                 Anfahrtskizze zur
                 Schwanthalerstraße 64
                 siehe weiter unten!

 
Das verdi Kulturforum Bayern bis 16. März 2017
am Spreeport in Berlin, Paula-Thiede-Ufer 10 ...
... die Ausstellung von 35 bayerischen Kunstschaffenden zum Thema "un.willkommen@eu". Die Künstler/innen beleuchten die aktuellen Themen Flucht & -ursachen, Integration und Ausgrenzung. Exponate und Portraits der Künstler sind mit Klick auf die mittlere Kachel unten zu sehen.


pep aarau | azzle | werner bachmeier  |  hp berndl  | vera botterbusch | bernd bücking | manuela clarin | serio digitalino | gabriele von ende |  gerda enk | judith fait | robert b fishman | gloria gans | günther gerstenberg  | joachim graf | erich guttenberger | helga hansel | sabine jörg | jamshid karimi  | wolfram kastner | renate kroh | carl nissen | benno noll | mario samra  | despina olbrich-marianou |  manfred schwedler | lotte schwenkhagen  | andreas p schulz | gila stolzenfuß | anja verbeek von loewis | stefanie vogel  | günter wangerin | fredder wanoth | guido zingerl | eckhard zylla

 









       
















 
     
 
     
Im 6. Stock des Münchner DGB Hauses (Haus B) hängen Exponate der Sammlung Sisyphos.
Und: Es
wird gezeigt, wo im DGB Haus Kunst "versteckt" ist und wer die Künstler sind.

In C.4 (Flur links) ist dauerhaft das "Kabinett Eisner in friedlichen revolutionären Zeiten" zu sehen und wie verklemmt heute mit diesem demokratischen Erbe umgegangen wird.
.
 

Mit der unblutigen Revolution und den 105 friedlichen Tagen der Regierung Eisner kam in Bayern die Trennung von Kirche und Staat, das Ende der Zensur, das allgemeine Wahlrecht, das Frauenwahlrecht, ein Grundgesetz, die Demokratie!

Die Arbeiterbewegung wurde von den Ketten des Kriegsrechts befreit. Es kam der 8-Stundentag!

Am 21. Februar 1919 wurde Kurt Eisner auf dem Weg zum Landtag vom rechtsradikalen Adeligen Anton
Graf
von Arco auf Valley in der heutigen Kardinal-Faulhaber-Straße durch zwei Kopfschüsse von hinten ermordet. Die friedliche Revolution war damit beendet.

Kabinett Eisner:
Erinnert wird dort an die 105 Tage der friedlichen Revolution in Bayern.

Aufgefrischt werden soll dort das Bild der Gründung eines demokratischen Freistaates Bayern, das Ende der Wittelsbacher Adelsdiktatur und
an den ersten Ministerpräsidenten des Freistaats Bayern, Kurt Eisner.

Gezeigt werden ein paar Dokumente zur Person Kurt Eisner.

Dargestellt werden soll, wie schwer sich Stadt und Land offensichtlich tun, an die Gründung des Freistaats, an Kurt Eisner und dessen Weggefährt/innen zu erinnern. 



       Bild rechts: Judith Fait
       Wo der Münchner Stadtrat sich doch für ein Bodendenkmal entscheidet:     
       Die Stelle der Ermordung Kurt Eisners in der Kardinal-Faulhaber-Straße!
Münchner Gewerkschaftshaus
Haus C, 4. Stock (links)
80336 München
Schwanthalerstraße 64
  

 
 
   
     
Das ver.di Kulturforum Bayern ist

erreichbar mit U4 und U5 (Haltestelle Theresienwiese) und U1, U2 und U7 (Hauptbahnhof)

Tram 18,19 (Bayer-/Paul-Heyse-Straße)
     





     
Fakten zu unserer Kunstausstellung un.willkommen@eu in Berlin und Beiträge zum Thema
     
















Redebeitrag
Harald Krassnitzers
zum Thema Flucht,
Vertreibung, Asyl.
Zu finden auf
You Tube unter:

http://www.puls4.com/video/puls4hilfthelfen/play/2876558

Oskar Maria Graf
Brief an Thomas Mann

 

 

 

„Sie wissen,
dass ich
zu keiner Zeit
ein deutscher
Patriot war,
und ein Nationalist
schon
gleich gar nicht.

„Vaterland“ war für mich von jeher
ein Lesebuchschlagwort ohne greifbaren Inhalt
und der Begriff „Nation“ blieb mir immer etwas Abstraktes.
Theodor Herzl schreibt einmal:
„Nation ist eine Gruppe von Menschen,
zusammengehalten
durch einen gemeinsamen Feind.“

Wenn dem so ist, wenn Nation den Feind
geradezu zur Voraussetzung hat,
dann konnten nur rivalisierende
und konkurrierende Besitzerschichten,
die einander etwas abjagen wollten,
ein Interesse daran haben,
„Nationen“ zu organisieren.

Die Völker waren einander nicht feind.
Erst als man sie soweit gebracht hatte,
dass sie „nationalbewusst“ und „nationalistische“
wurden, konnte man ihnen auch die gegenseitige
Feindschaft einreden.

Hannah Arendt schrieb

1943 zum Thema

"We Refugees"

in einem Essay:

 

Wir haben unser Zuhause und damit die Vertrautheit des Alltags verloren ...

wir haben unseren Beruf verloren und damit das Vertrauen eingebüßt, in dieser Welt irgendwie von Nutzen zu sein. Wir haben unsere Sprache verloren und mit ihr die Natürlichkeit unserer Gebärden und den ungezwungenen Ausdruck unserer Gefühle." Überdies habe das Getrenntsein von den zurückgelassenen oder ermordeten Freunden und Angehörigen "den vollständigen Zusammenbruch unserer privaten Welt" zur Folge.

 

Sie schreibt weiter, dass in einer Welt, "in welcher bloße menschliche Wesen schon eine geraume Zeit nicht mehr existieren", weil der Grad des Menschseins an vorhandenen oder eben nicht vorhandenen "Pässen, Geburtsurkunden, und manchmal sogar Einkommenssteuererklärungen" gemessen werde, repäsentieren "die von einem Land ins andere vertriebenen Flüchtlinge die Aventgarde ihrer Völker". Aber nur, "wenn sie ihre Identität aufrechterhalten".

   

 

        
     
Knut Becker
schrieb zum Thema:






Knut Becker
* 1939   
+ 2015

Früher BR-Vorsitzender
des heutigen Münchner Zeitungsverlages
(Merkur und tz)

Danach freier Bildungsarbeiter,
Herausgeber "Gegenpol"
Satiriker
 

Inland/Ausland

Würde ich heute dort geboren
wo ich geboren bin

in Breslau

wäre ich Ausländer

für Euch - Pole
Ihr würdet von mir denken
ich hätte Euch die Wohnung
weggenommen

und den Arbeitsplatz
Und ein paar deutsche Frauen
die Euch gehören
hätte ich Euch auch noch
abspenstig gemacht

Polen sind faul würdet ihr wissen
"faule Sau" zu mir sagen
Und unser drittes Kind
würdet ihr wissen
kommt doch nur
wegen dem Kindergeld
Aber als ich geboren wurde
war Breslau zufällig deutsch

Und nur weil zufällig
"Deutscher" in meinem Pass steht
steht mir alles zu

was ich mir erarbeitet habe

     
     

Angst aus Erfahrung


Du hast Angst vor den Ausländern, sagst Du nun,

Du hast ja auch allen Grund dazu!

Schließlich weißt Du aus Erfahrung,

wie sich Dein türkischer Ururururgroßvater damals hier bei uns reingeschmuggelt hat!

 

Und Du daneben brauchst gar nicht zu grinsen

So wie Du aussiehst, könnte da mal ein wandernder tschechischer Glasbläser eine Rolle gespielt haben in Eurer Familie.

Und bei Euch, das sieht man Dir immer noch genau an, sind doch damals die italienischen Condottieri durchgezogen.

Dass übrigens die schwedischen Landsknechte nicht nur gekämpft, geplündert und gesoffen haben, kann man nicht nur nachlesen.

Guck doch mal in den Spiegel!!!!
Wer ist denn hier bei uns eigentlich noch Inländer?

 

Ich? Naja, meine Mutter stammt aus der "deutschen" Schweiz und mein Vater aus den schlesischen Grenzgebieten.

Wir müssen wohl alle ganz laut "Auslander raus!" schreien. Damit man uns für Inländer halt.

Von welchem Inland auch immer!

 

 

Knut Becker

     
 
Charts aus einem gewerkschaftlichen Folienvortrag für Betriebsversammlungen aus dem ersten Halbjahr 2015 (mit nicht mehr ganz aktuellen Zahlen)